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Tipps

Im Lauf der vergangenen Jahre hat sich die Hochzeitsfotografie immer mehr verändert: Aus dem klassischen Stil mit überwiegend gestellten Bildern wurden kreative und lebendige Fotoreportagen, bei denen sich Fotograf oder Fotografin im Hintergrund halten und so zu unauffälligen Begleitern werden. Das Ziel dabei ist es, den Tag so authentisch wie möglich einzufangen, mit all seinen liebenswerten Details, besonderen Momenten und grossen Emotionen – um die einzigartige Geschichte der Hochzeit in stimmungsvollen Hochzeitsfotos zu erzählen. Portraitbilder bleiben aber weiterhin ein wichtiger Bestandteil.

Andy Bachmann

Hochzeitsreportage und Portraitshootings

So umfasst die moderne Hochzeitsfotografie heute die zwei Bereiche der Hochzeitsreportage und der Portraitshootings. Jedes Brautpaar kann individuell entscheiden, welche Bedeutung diesen beiden Aspekten bei der Dokumentation seines Tages zukommt. Überlegt Euch deshalb rechtzeitig, was Euch besonders wichtig ist. Eine komplette Hochzeitsreportage beginnt schon morgens bei den Vorbereitungen und endet spät in der Nacht bei der Party.

Natürlich ist es aber kein Muss, den Tag vom Anfang bis zum Ende zu dokumentieren – die meisten Fotografen bieten auch Kurzreportagen an, die zum Beispiel nur die Trauzeremonie festhalten. Auch der Umfang des Portraitshootings kann ganz unterschiedlich ausfallen: ein kurzes Paarshooting nur von Euch am Hochzeitstag, Gruppenbilder zusammen mit Euren engsten Freunden und Verwandten oder ein After Wedding-Shooting an einem separaten Tag – zahlreiche Kombinationen sind möglich.

Tipps für Brautpaare

Bei der Hochzeitsplanung gibt so viel zu bedenken – das trifft auch auf die Hochzeitsfotos zu. Um Euch dabei ein bisschen zu unterstützen, haben ich hier mal ein paar Ideen und Ratschläge zusammengestellt, die ich im Lauf der Zeit gesammelt haben. Schaut mal rein, vielleicht ist ja der ein oder andere Hinweis auch für Eure Hochzeit hilfreich.

Andy Bachmann
Andy Bachmann

Entspannt sein

Geniesst den Tag und habt Spass an Eurer Hochzeit, das ist das Allerwichtigste, das Ihr zu gelungenen Hochzeitsbildern beitragen könnt. Drei Dinge können Euch helfen, besonders entspannt an den Tag heranzugehen.

Planung

Je mehr Ihr vorausplant, umso weniger Stress werdet Ihr am Tag Eurer Hochzeit haben. Achtet insbesondere darauf, dass Euer Zeitplan realistisch ist. Hochsteckfrisur plus Make-Up können auch mal mehr als 2 Stunden in Anspruch nehmen und die Gratulation nach der Kirche ist selten kürzer als 30 Minuten. Sobald Euer Zeitplan steht, solltet Ihr ihn an alle wichtigen Personen wie z.B. die Trauzeugen, Friseure, Fotografen, den Catering, etc. verteilen und lasst Euch ein Feedback geben, ob von irgendeiner Seite aus Bedenken bestehen.

Verantwortung abgeben 

Habt Ihr unter Euren Freunden oder Verwandten jemanden, an den oder an die Ihr bedenkenlos einen Grossteil Eurer Verantwortung für den Hochzeitstag abgeben könnt, dann tut das. Bindet diese Person möglichst früh in Eure Planung mit ein und vertraut Ihr am Tag Eurer Hochzeit!

Seid auf kleine Pannen vorbereitet 

Selbst bei der besten Planung können Kleinigkeiten schief gehen. Seid mental darauf vorbereitet und wenn etwas nicht ganz so läuft, wie Ihr es Euch vorgestellt habt, dann ignoriertes. Keiner Eurer Gäste wird merken, wenn der Fondant auf Eurer Hochzeitstorte nicht perlweiss, sondern Elfenbein gefärbt ist oder im Brautstrauss drei Wicken fehlen – aber wenn Ihr Euch darüber ärgert, wird es jeder sehen.

 

Denkt immer daran, Hochzeiten, bei denen alles 100% nach Plan verläuft, sind sehr aussergewöhnlich. Aber noch seltener sind Hochzeiten, bei denen alles schief geht.

Was Ihr bei der Wahl der Locations im Hinterkopf behalten solltet

Generell gilt: Bedenkt bei der Auswahl der Locations immer auch den fotografischen Aspekt und achtet auf die Lichtsituation, ausreichend Platz und geeignete Fotokulissen.

Andy Bachmann
was kostet ein Fotograf,Hochzeit

Getting Ready 

Bei den Vorbereitungen entstehen immer tolle Bilder, da Anspannung und Vorfreude eine ganz besondere Atmosphäre erzeugen. Daher ist das “Getting Ready” ein wichtiger Teil der Reportage. Oft ist die Atmosphäre besonders schön, wenn Ihr diesen Moment mit Euren Lieben teilt.


Perfekt ist es, wenn auch noch das Ambiente passt. Einige Paare gönnen sich z.B. ein Hotelzimmer oder nehmen geeignete Räume bei Freunden oder Verwandten in Beschlag. Falls Ihr die Möglichkeit habt, wählt einen grossen, lichtdurchfluteten Raum aus – denn natürliches Licht ist für Fotos besonders schön und hilft auch dem Visagisten bei der Arbeit. Bedenkt auch, dass es beim “Getting Ready” schnell voll werden kann, wenn sich zusätzlich zu Euch und Euren Freunden und Verwandten Friseur, Visagist und Fotograf in einem Zimmer tummeln.

Trauung

Erkundigt Euch rechtzeitig, ob und unter welchen Bedingungen während der Zeremonie fotografiert werden darf und sucht Euch nach Möglichkeit einen hellen Raum aus. Oft ist das Fotografieren uneingeschränkt möglich. In einigen Kirchen darf jedoch nur ohne Blitz, nur von bestimmten Orten aus oder auch mal gar nicht fotografiert werden. Wenn z.B. in einer sehr dunklen Kirche kein Blitz eingesetzt werden darf, muss Euer Hochzeitsfotograf mit längeren Belichtungszeiten und höheren ISO-Werten arbeiten. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Bilder unscharf oder rauschig werden. Ist Blitzen erlaubt, geht der Hochzeitsfotograf damit in der Regel trotzdem sparsam um, um die Zeremonie möglichst wenig zu stören. In einem dunklen Raum entstehen daher unter Umständen weniger Bilder als in einem hellen Raum, in dem ohne Blitz fotografiert werden kann. Heiratet Ihr kirchlich, fragt vorher nach, ob die Orgelbühne/Empore zugänglich ist und ob von dort aus fotografieren werden darf. Aber Ihr erleichtert ihm die Arbeit sehr und beugt Missverständnissen vor, wenn Ihr dieses Thema z.B. im Rahmen eines Traugesprächs erörtert.

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Die Feier

Am wichtigsten ist es natürlich, dass Euch die Location gefällt, sie zum Stil Eurer Hochzeit passt und ihr darin eine gemütlich-festliche Stimmung schaffen könnt. Dazu gehört, dass der Raum nicht zu gross ist, so dass man sich als Gast verloren fühlt und die Bilder “menschenleer” wirken. Zu klein sollte er aber auch nicht sein, damit der Hochzeitsfotograf genug Platz hat, um sich frei durch den Raum bewegen zu können. Für bestimmte Motive ist es ausserdem von Vorteil, einen gewissen Abstand gewinnen zu können. Natürlich ist es besonders gemütlich, bei wenig Licht zu feiern. Falls es sehr dunkel ist, kann es aber vorteilhaft sein, in gewissen Situationen für zusätzliches Licht zu sorgen – z.B. wenn die Gäste einer Rede lauschen und den Sprecher sehen sollen oder wenn der Fotograf das Brautstrauss werfen einfangen soll. Manche Locations bieten tolle Ecken für Fotos, z.B. eine Galerie, die es erlaubt, auch mal aus der Vogelperspektive zu fotografieren. Erkundigt Euch am besten im Vorfeld, ob solche Orte für Euren Fotografen zugänglich sein werden.


 

Bei einigen Locations ist es auch üblich oder möglich, dass Getränkeflaschen auf die Tische gestellt werden, so dass sich jeder Gast nach Lust und Laune bedienen kann. Die bunten Flaschenlabels passen dann aber oftmals so ganz und gar nicht zur liebevoll gestalteten Tischdeko und lasse die Tische schnell unordentlich und überfüllt erscheinen. Dies wir oft erst auf den Hochzeitfotos als störend empfunden.

Portraitshootings

Für tolle Hochzeitsfotos braucht es oft nicht viel, aber Ihr solltet Euch im Vorfeld überlegen, wo Eure Portraitbilder entstehen sollen. Gibt es eine geeignete Kulisse an der Kirche oder am Standesamt? Bietet sich die Umgebung Eurer Partylocation für die Bilder an? Oder liegt vielleicht etwas Interessantes auf dem Weg von der Trau- zur Partylocation? Vielleicht ist es auch die beste Option, für die Bilder einen Abstecher zu einem attraktiven Ort zu machen. Mit der Wahl des Hintergrundes könnt Ihr die Bilder entscheidend beeinflussen und Abwechslung und Einzigartigkeit in Eure Hochzeitsfotos bringen. Da sich gutes Wetter leider nicht buchen lässt, empfiehlt es sich immer, eine überdachte Fotolocation in der Hinterhand zu haben. Bedenkt dabei, dass man auf manchen Geländen und insbesondere innerhalb von Gebäuden manchmal eine Fotogenehmigung braucht.

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Den richtigen Zeitpunkt fürs Portraitshooting finden

Portraitbilder sind ein Gemeinschaftswerk. Ob ein Bild gelingt, hängt nicht nur vom Hochzeitsotograf, sondern auch von Euch ab. Wichtig ist auch hierbei, dass Ihr entspannt an die Sache herangeht. Deshalb solltet Ihr genügend Zeit für die Paarbilder reservieren. Je mehr Zeit Ihr einplant umso mehr Zeit habt Ihr, um Euch zu entspannen, umso kreativer kann Euer Fotograf arbeiten und umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Euer Traumbild während des Portraitshootings entsteht.

Meiner Erfahrung nach verschiebt sich der Zeitplan einer Hochzeit schon mal schnell, weil Programmpunkte länger dauern als erwartet oder völlig unerwartete Dinge dazwischen kommen – z.B. von Freunden vorbereitete Geschenkaktionen. So hat man häufig für die Portraitshootings nicht so viel Zeit wie ursprünglich eingeplant. Falls Ihr die Möglichkeit habt, legt das Shooting nicht in die Mittagszeit: Eine hochstehende Sonne ist für Fotos nicht ideal – und im Sommer kann es mittags auch schon mal unangenehm heiss werden.

Shooting vor der Trauung 

Falls Ihr Euch vor der Trauung nicht sehen “dürft”, ist dies keine Option für Euch. Aber ein Portraitshooting vor der Trauung hat auch seine Vorteile: Make-Up und Frisur sind noch top, Ihr könnt Euch jede Menge Zeit lassen, da Eure Gäste nicht auf Euch warten und der Moment, in dem Ihr Euch zum ersten mal seht, kann sehr viel intimer sein als inmitten der Kirche oder dem Standesamt. Dem Fotografen ergibt sich dadurch die Möglichkeit, sehr emotionale ungestellte Bilder einzufangen.

Shooting nach der Trauung

Falls Ihr Euch dafür entscheidet, überlegt, ob Ihr Eure Gäste in der Zeit, in der Ihr weg seid, beschäftigen könnt: z.B. mit einem Apéro. Falls alle Gäste vor Ort im Hotel untergebracht sind, könnt Ihr auch eine ungewöhnliche Variante wählen und sie bitten, abends in einem anderen Outfit zu erscheinen. Ein Vorteil des Shootings nach der Trauung ist, dass Ihr mit Kleid und Anzug etwas lockerer umgehen könnt, weil Euer “grosser Auftritt“ schon hinter Euch liegt. Wenn dann der Saum ein wenig schmutzig wird, macht es sicherlich nicht mehr ganz so viel. Generell gilt: Sagt Eurem Hochzeitsotograf, wenn Ihr irgendetwas nicht machen möchtet, was er vorschlägt, weil Ihr Euch z.B. Sorgen macht, dass Eure Kleider dabei dreckig werden.

Andy Bachmann

Welche Hochzeitsbilder solltet Ihr planen

Überlegt Euch vorher, welche Hochzeitsbilder Euch wichtig sind und plant diese entsprechend ein. Selbstverständlich wird der Fotograf während der Hochzeitsreportage nicht nur Euch, sondern auch Eure Gäste fotografieren. Habt ihr aber eine grosse Gesellschaft, so kann er kaum garantieren, dass während der Hochzeitsreportage von jedem Eurer Gäste ein gelungenes Bild entsteht. Denn wenn er eine umfangreiche Gästeliste abarbeiten muss, kann er sich nicht mehr ausreichend auf das wesentliche Geschehen konzentrieren. Ist Euch ein schönes Portrait von jedem sehr wichtig (z.B. für ein Gästebuch), sprecht im Vorfeld mit Eurem Fotografen darüber, wie dies organisiert werden kann.

Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, ein Portaitshooting mit Euren engsten Freunden und Verwandten einzuplanen. Die Zeit, die man für solch ein Shooting von Kleingruppen benötigt, kann sich teilweise sehr stark reduzieren, wenn Ihr Euch im Vorfeld konkrete Gedanken macht, wer in welcher Gruppe wann und wo fotografiert werden soll. Die Aufteilung der Gruppen könnt Ihr dann ein paar Tage vor der Hochzeit Euren Gästen mitteilen, so sind sie entsprechend vorgewarnt und können sich zur richtigen Zeit am genannten Ort einfinden.

Worauf die Braut beim Ankleiden achten sollte

Trage als Braut während des “Getting Ready” ein bequemes Oberteil, das Du leicht ausziehen kannst, ohne die frisch gestylte Frisur oder das Make-Up zu ruinieren. Eine Bluse mit Knöpfen, oder ein Jäckchen mit Reissverschluss sind da ideal. Achte auch, dass Du keinen BH trägst, der Druckstellen hinterlässt, die sichtbar werden könnten, sobald Du dein Kleid angezogen hast. Falls du ein kurzes Kleid hast, gibt dies natürlich auch für Söckchen o.ä. In der Regel wird der Hochzeitsfotograf das Zimmer verlassen, sobald Du Dich umziehen möchtest, falls Du nicht etwas anderes mit ihm vereinbart hast. Vergiss aber nicht, ihn rechtzeitig wieder hereinzubitten. Unmittelbar, nachdem Du im Kleid steckst, kann er all die kleinen Details und Momente, die nun folgen, einfangen, z.B. das Schliessen des Reissverschlusses an Deinem Kleid, das Zupfen der Brautmutter an der Korsage, das Hineinschlüpfen in die Schuhe etc.

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